„Wir wollen den Rechtsextremen nicht das Feld überlassen“
(tg) Immer wieder kam es in Brühl in den letzten Monaten zu Schmierereien, Sachbeschädigungen sowie antisemitische oder homophobe Verunglimpfungen. Ziel der Attacken rechtsextremer Personen oder Gruppen waren und sind etwa die Wegweiser der Seebrücke, die Regenbogenfahne und vor allem immer wieder die Stolpersteine. „Spaziergänger“ und Wutbürger haben auch in Brühl bereits versucht, Kommunalpolitiker und deren Familie einzuschüchtern.
Diesen gefährlichen und demokratiefeindlichen Tendenzen stellen sich viele mutige und aufrechte Brühlerinnen und Brühler entgegen. Sie haben als die Gruppe „Gemeinsam für Brühl“ im vergangenen Jahr die „Brühler Erklärung“ aufgesetzt, die für Solidarität, Respekt und Demokratie eintritt und mit den Worten schließt: „Nur wir alle gemeinsam schützen Brühl als eine solidarische und demokratische Stadt.“ Zu ihnen gehören Sonja Tillmann, Kirsten Stuhlsatz und Karsten Peters. Mit ihnen haben wir gesprochen.
BBB: Was war der ausschlaggebende Grund, warum Sie sich in „Gemeinsam für Brühl“ engagieren?
Sonja Tillmann: Ich habe angefangen mich zu engagieren, als die „Spaziergänger“ aufkamen und für sich reklamierten, die rote Linie zu sein. Es war bedenklich, welche Gesinnungen sich danach gezeigt haben. Für mich kam es nicht in Frage, denen das Feld zu überlassen. Danach haben wir die erste Mahnwache angemeldet und zu einer Institution gemacht, der sich viele angeschlossen haben.
Kirsten Stuhlsatz: Mein Engagement hat seinen Ursprung in der Corona-Zeit durch die Querdenker. Ich gehöre selbst zur Risikogruppe und fand es unerträglich, wie „alternative Fakten“ gestreut wurden. Ich bin deutlich gegen rechts und finde es wichtig, dem etwas entgegenzusetzen. Wir sind jetzt eine gut durchmischte Truppe und setzen uns für den Erhalt und Schutz der Demokratie ein. Ich habe mich auch in der Flüchtlingshilfe engagiert und bin bei der Seebrücke aktiv.
Karsten Peters: Ich möchte die Demokratie und den Rechtsstaat verteidigen. Ich mache mir große Sorgen wegen der rechtsextremen Ausfälle und will andere ermutigen, sich auch gegen rechts zu stellen. Wir sind alle die Gesellschaft, wir leben sie selbst. Es reicht nicht, nur bei einer Wahl seine Stimme abzugeben. Wir müssen uns für die Demokratie einsetzen und sie schützen. Die Spaziergänger und die Wutbürger sind ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen kann. Ich mache mir Sorgen um die nähere Zukunft.
BBB: Was möchte „Gemeinsam für Brühl“ bewirken?
Weiterlesen: Fünf Fragen an Mitglieder von „Gemeinsam für Brühl“
Die MacherInnen des Brühler ZOOM Kinos freuen sich riesig, denn sie haben es wieder geschafft, mit ihrer Programmgestaltung auf Bundesebene ausgezeichnet zu werden. Bei der jüngsten Vergabe der Kinoprogramm- und Verleiherpreise des Bundes wurden sie in zwei von vier Kategorien ausgezeichnet: so für ihr kreatives Gesamtprogramm 2022 und für ihr außergewöhnliches Kurzfilmprogramm 2022.
Weiterlesen: Das ZOOM Kino zählt weiterhin zu den besten des Landes
Bernhard Münch berichtet aus dem Archiv von Jakob Sonntag (1902-1991)
Vor 250 Jahren
Johann Conrad Schlaun stirbt
Am 31. Oktober des Jahres 1773 starb mit dem kurfürstlichen Ingenieur und Baumeister Johann Conrad Schlaun der Mann, dem Clemens August zuerst den Auftrag zu Wiederaufbau und Umgestaltung der kurfürstlichen Gebäude erteilte. Seine Pläne schufen in verschiedenen Ausgestaltungen die ersten Grundlagen für den Neubau von Schloss Augustusburg.
(tg) Sarah Nakic wurde 1981 in Gießen geboren. Schon während der Schulzeit entwickelte sie eine große Begeisterung für Musik (vor allem Gesang, aber auch Klavier und Akkordeon). Mit 17 Jahren machte sie ihren Chorleiterschein, leitete bereits einen Jugendchor und sprang als Vertretung bei diversen Frauen-, Männer- und Gemischtenchören ein.
Nach dem Abitur nahm Sarah Nakic ein privates Gesangsstudium (Opern-, Operetten-, Konzertfach) in Gummersbach auf. Parallel dazu tingelte sie mit einem Musical-Showensemble durchs Land und übernahm darin erste Organisationstätigkeiten. Nach Beendigung des Studiums wechselte sie wegen eines attraktiven Jobangebots in die Medienbranche. Sie war im Projektmanagement tätig und assistierte der Geschäftsführung in einer Medienagentur im Bereich TV und Film, in der sie später auch die Regieassistenz u.a. der ZDF Heute Show übernahm.
2018 kehrte sie der Medienbranche den Rücken, um sich neu zu orientieren und wieder verstärkt der Musik zuzuwenden. Über die Initiative der Mutter einer Gesangschülerin nahm sie eine pädagogische Tätigkeit in Brühl auf und landete kurz danach als Honorarkraft bei der Kunst- und Musikschule (KuMs). Auch den Singkreise im Haus Wetterstein übernahm sie mit großer Freude und ist auch gelegentlich als Solistin zu sehen und zu hören. So eröffnete sie unter anderem mit Kristin Belda im Duo „Off the records“ mit einem Mitsingkonzert die diesjährige Brühler Frauenwoche.
Bis September 2023 absolvierte sie erfolgreich ihr Masterstudium in Kultur- und Medienmanagement. Seit Mai 2021 ist die 42-Jährige als Assistentin der Schulleitung der KuMS im Bereich der Verwaltungsleitung tätig. Ihre Unterrichtstätigkeit als Gesangsdozentin und Stimmbildnerin hat sie trotz ihrer vielfältigen Aufgaben im Verwaltungsbereich der KuMs jedoch nicht ganz aufgegeben.
Derzeit laufen im Hause die Vorbereitungen für den Tag der offenen KuMs am 5. November auf Hochtouren. Schon jetzt können sich die Besucher auf ein tolles Programm freuen, das mit einem Konzert der Teilnehmer am Ensemble-Wettbewerb um 11 Uhr beginnt. Viele Dozenten werden zudem ihre Instrumente vorstellen, die auch gerne ausprobiert werden können. Der Kunstbereich wird wieder eine große Kunstausstellung präsentieren. Und auch für Speisen und Getränke wird selbstverständlich gesorgt sein.
Ich lebe in Brühl seit ....
2015 in Pingsdorf.
Liebe Leser,
am 25. August startete die Aktion Brühl macht Platz. Wohl kaum ein anderes Thema hat in Brühl in diesem Jahr für so viel Wirbel in der Presse und den sozialen Medien gesorgt. Besonders die sozialen Medien sind bekanntermaßen bestens für polemische und polarisierende Diskussionen geeignet, wie sich einmal mehr zeigt. Wer (wie wir) mit vielen Menschen in Brühl redet, bekommt von Befürwortern und Gegnern der Aktion gute Argumente zu hören.
Ja, Parkplätze sind wichtig für Handel und Gastronomie und ja, Innenstädte müssen klimafreundlicher werden und an Aufenthaltsqualität gewinnen. Ja, man hätte die Aktion früher kommunizieren und mit Betroffenen diskutieren können und ja, eine Klage nach Beginn der Aktion trägt auch nicht gerade dazu bei, Gräben zu schließen.
Wirklich traurig ist aber, dass die zentrale Frage dabei völlig auf der Strecke bleibt. Wie schaffen wir es, in Brühl eine attraktive und mit viel Handel und Gastronomie belebte Innenstadt zu erhalten und trotzdem so schnell wie möglich unseren Beitrag zur dringend notwendigen Reduzierung von Verkehr und CO2-Produktion zu leisten?
Eine Frage, die wir nur beantworten können, wenn wir das Knowhow und die Kreativität unserer Stadtgesellschaft gemeinsam dafür einsetzen, anstatt unsere Energie in Facebook-Diskussionen pro und contra Belvedere zu vergeuden. Gerade in Zeiten, in denen Feinde der Demokratie im Land und außerhalb versuchen, unsere Gesellschaft zu spalten. Das, was wir gerade im Großen als ernsthaftes Problem erleben, sollten wir in Brühl nicht selbst noch fördern. Unser Appell an alle, die sich um die Zukunft unserer Stadt sorgen:
Hört auf, über den Belvedere zu streiten und fangt an, über diese Zukunft zu diskutieren. Gerne emotional und kontrovers, aber auch konstruktiv und lösungsorientiert. Wir vom Bilderbogen leisten gerne unseren Beitrag und veröffentlichen gerne konstruktive Ideen, wie wir in Brühl ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit verbinden und realisieren können.
Ein Anfang kann bereits im Rahmen der Veranstaltung „Kommunale Verkehrsversuche“, die am 14. September von 11 bis 16 Uhr auf dem Belvedere stattfindet, gemacht werden. Mehr dazu finden Sie auf Seite 13. Jetzt wünschen wir Ihnen ganz viel Spaß bei der Lektüre der September-Ausgabe Ihres Brühler Bilderbogen.
Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
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Nur wenige städtische Projekt waren in letzter Zeit so umstritten wie das so genannte „Experiment“ unter dem Namen „Brühl macht Platz“ auf dem Belvedere Parkplatz. Wir haben darüber bereits ausführlich berichtet. Nun ist es soweit. Seit dem 25.8. und noch bis zum 23.9. ist der Parkplatz gesperrt. Statt parkender Autos werden dort zahlreiche Veranstaltungen aus den Bereichen Sport und Kultur und Mobilität stattfinden. Wir haben Besucher der Brühler Innenstadt vor dem Rathaus und auf dem Belvedere Parkplatz danach befragt, ob der Parkplatz verzichtbar ist.
David Esser:
Der Parkplatz soll bleiben, weil er elementar wichtig für die Geschäfte ist. Es wäre schlecht, wenn er permanent fehlen würde. Das ist kein dauerhafter Standort für Spaßveranstaltungen. Die Idee, einen Testballon zu starten, ist legitim. Aber das wird nicht von Dauer sein.
Sina Pulz mit den Kindern Jonathan und Nele: Ich bin eigentlich immer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs. Ich finde die Idee hinter Brühl macht Platz ganz toll. Wenn das für die umliegenden Händler und Gastronomen lukrativ bleibt, fände ich das großartig. Es ermuntert die Leute, mehr mit dem Fahrrad zu kommen und die Sportangebote zu nutzen. Für mich ist das eine gute Sache.
Weiterlesen: Umfrage: Brühl macht Platz – Kann Brühl auf den Belvedere als Parkplatz verzichten?
(tg) Seit genau zwei Jahren gehört Brühl zu den Städten, die sich offiziell Fair Trade Stadt nennen dürfen. In einer Zeremonie empfing damals Bürgermeister Dieter Freytag die Zertifizierung aus den Händen von Heinz Fuchs, dem ehemaligen Geschäftsführer von TransFair e.V. Köln (unser kleines Bild).
Um die begehrte Auszeichnung zu erhalten, muss eine Stadt fünf Kriterien erfüllen: Mindestens zehn Einzelhandelsgeschäfte, fünf Gastronomiebetriebe, eine Schule, eine kirchliche Einrichtung und ein Verein müssen mindestens zwei fair gehandelte Produkte ausgeben oder im Sortiment haben. Kein Problem für Brühl, dessen Stadtverwaltung in der Person von Barbara Kirsch auch gleich eine Vertreterin in das neue Netzwerk für alle Fair Trade betreffende Fragen abstellt. Mit ihr hat sich der Brühler Bilderbogen zum persönlichen Gespräch getroffen.
Bereits im Jahr 2018 fasste der Rat der Stadt Brühl den Beschluss, an der „Fairtrade Towns“-Kampagne teilzunehmen. Acht Monate später bildete sich eine Steuerungsgruppe, der zwölf Personen angehörten, u.a. Heike Kragl-Besse vom Weltladen, Nikolaj Backhaus vom moccafair, Claudia Wesseler von Hingucker, Markus Dörstel für die Katholische Kirchengemeinde, Barbara Kirsch für die Stadt Brühl sowie die Ratsmitglieder Robert Saß (Grüne) und Marcus Venghaus (SPD). Vertreter anderer Parteien waren übrigens und sind bis heute erstaunlicherweise nicht dabei.
Naturkost
Seit eineinhalb Jahren leitet Birgit Sülzer den Bioladen „Naturkost“. Zuvor war sie dort bereits vier Jahre in Teilzeit tätig. Das Geschäft in der Carl-Schurz-Straße 14 existiert seit auszuschnäuzendem 40 Jahren und erfreut sich großer Beliebtheit. Nicht nur biologisch erzeugte Lebensmittel werden angeboten, sondern auch auszuschnäuzendem 100 Produkte mit dem Fair Trade Zertifikat.
Hoch im Kurs stehen Obst wie Bananen oder Mango aus der Dominikanischen Republik oder Kolumbien, Cashew Kerne aus Burkina Faso sowie Kaffee, Schokolade oder auch Rum. Die Produkte stammen nicht alle aus Übersee.
Weiterlesen: Fair Trade Stadt Brühl - Diese Läden gehören dazu
„Spaß am Reparieren und an der Begegnung“
(tg) Seit zehn Jahren öffnet das Brühl Repair Cafe einmal pro Monat im Begegnungszentrum margaretaS am Heinrich-Fetten-Platz seine Pforten. Jeder kann mit einem defekten Gerät vorbeikommen und sich nach den Möglichkeiten einer Reparatur erkundigen.
Aktuell freuen sich etwa 20 Reparateure auf immer wieder neue Herausforderungen. Denn die Bandbreite der ihnen zur Reparatur vorgelegten Geräte ist enorm. Die Erfolgsquote kann sich sehen lassen, haben uns Phoenix Hanzo und Heike Kragl-Besse berichtet, die zu den Gründungsmitgliedern des im Jahr 2016 mit dem Agenda-Preis der Stadt Brühl ausgezeichneten Repair Cafes zählen.
BBB: Frau Hanzo, das Repair Cafe wird zehn Jahre alt. Wie werden Sie das Jubiläum feiern?
Phoenix Hanzo: Wir werden am 16. September ganz normal das Repair Cafe öffnen, es aber ein bisschen anders machen als sonst.
Weiterlesen: Fünf Fragen an: Phoenix Hanzo und Heike Kragl-Besse
Eintauchen in surreale Welten: Zukunftsweisende Perspektiven auf den Surrealismus präsentiert die Ausstellung „Surreal Futures“ mit rund 30 internationalen Positionen aus den Bereichen digitale Kunst und Medienkunst.
Künstler und Künstlerinnen aus 19 Ländern gehen in interaktiven Videoarbeiten, Virtual und Augmented Reality-Kunstwerken, hybriden Rauminstallationen, digitalen Collagen und multimedialen Performances den drängenden Fragen des 21. Jahrhunderts nach.
Weiterlesen: Max Ernst Museum Brühl des LVR zeigt Ausstellung „Surreal Futures“
Bernhard Münch berichtet aus dem Archiv von Jakob Sonntag (1902-1991)
Vor 100 Jahren
Herbstkirmes „im Saal“
Wer in den heutigen Tagen über die gestiegenen Lebenshaltungskosten stöhnt, der sollte sich angesichts der Verhältnisse hier in Brühl vor genau 100 Jahren noch etwas zurückhalten mit seiner Verzweiflung. Denn es war schon einmal viel, ja, sehr viel schlimmer: zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in unserer Heimatstadt zwei traditionellen Ortsfeste, das Margaretenfest, also das Patronatsfest der Stadtpfarrkirche St. Margareta im Juli, und den im Stadtratsprivileg von 1885 festgelegten Jahrmarkt am ersten Sonntag nach dem Fest Kreuz-Erhöhung in der Septembermitte.
Aber vor genau 100 Jahren musste dieses Spektakel für Jung und Alt erstmals ausfallen, beziehungsweise in anderer Form stattfinden. Die Inflation hatte (nicht nur) Brühl fest im Griff: als Mitte September 2023 die Herbstkirmes hätte stattfinden sollen, befand sich die Geldentwertung in einer ganz rasanten Phase. Da betrug zum Beispiel am 21. September 1923 der Preis für ein Brötchen 10 Millionen Mark, der für eine Flasche Rheinwein lag bei 20 Millionen, und ein Liter Milch kostete stolze 9.200.000 Mark.
Die Brühler Wirte hatten bis zuletzt um die Austragung der gewohnten Festivitäten gekämpft, mussten sich aber nun auf eine “Kirmes im Saal” einrichten. Und so annoncierten sie denn allesamt ihre Tanz-, Konzert-, Variete- und anderen Veranstaltungen: der Ratskellerwirt Rösch, der Kronenwirt Adrio, der Postwirt Müller, der Kurfürstenwirt Klug vom Markt, der Gieslerwirt Keunenhoff und der Wirt Bendermacher vom Kölner Hof, sie alle luden zur Feier im Saale ein. Nur der Wirt vom vornehmen “Café-Konservatorium” an der Friedrichstraße hielt seine Räume geschlossen.
So also konnte jeder Brühler nach Lust und Laune, nach Brieftasche und Beziehung, seine Kirmes feiern. Kirmesgeschädigte waren eigentlich nur die Kinder, denn Buden und Karussells gab es nicht.
Vor 715 Jahren
Wappen für Brühl
(Das Brühler Wappen in einer Radierung von Franz Gold / Quelle und Repro: Archiv Jakob Sonntag)
Heute hat das Brühler Wappen einen festen Platz in der Außendarstellung unserer Stadt, es ziert nicht nur den Internetauftritt bruehl.de. Erstmals wurde unser Wappen im Jahre 1308 erwähnt: Das Schöffenkollegium bezeugte damals ein Siegel, welches Petrus, den Schutzpatron Kurkölns zeigt, umgeben von den Häuptern der sieben Brühler Schöffen. Dieses Brühler Wappen hat unsere Schlossstadt seitdem in verschiedener Ausgestaltung durch seine lange und bewegte Geschichte begleitet. Abgesehen einmal von einigen wenigen Jahren, da man in Rat und Verwaltung glaubte, sich „modern“ zu geben, und das Wappen allerorten durch ein stilisiertes „b“-Logo ersetzte. Zum Glück ist dieser geschichtsfremde Kurs inzwischen korrigiert, unser Wappen hat seinen „Nachfolger“ überlebt und wieder beerbt.
(tg) Frank Pohl wurde 1971 in Brühl geboren. Nach dem Schulabschluss an der Erich-Kästner-Realschule absolvierte er in Hürth eine Ausbildung zum Radio- und Fernsehtechniker. Danach leistete er seinen Zivildienst in der Seniorenresidenz an der Alten Bonnstraße.
Dank zahlreicher Weiterbildungen im technischen und kaufmännischen Bereich konnte er 2013 seinen eigenen Betrieb in der Giesler Galerie eröffnen, den er acht Jahre später während der Corana-Pandemie schließen musste. Inzwischen arbeitet Frank Pohl seit einigen Jahren als Abteilungsleiter Technik für einen Elektrofachmarkt in Wesseling.
Der seit 1996 verheiratete Familienvater eines Sohnes engagiert sich in vielfältiger Weise im Brühler Vereinsleben. So ist er seit 2015 der 1. Vorsitzende der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Brühl vor 1442 e.V., seit 2019 Vorsitzender der Werbe- und Parkgemeinschaft (Wepag) sowie stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU im Brühler Stadtrat. „Ich kann die verschiedenen Positionen gut miteinander verknüpfen, weil es viele Überschneidungen gibt“, sagt der 52-Jaehrige, dem die Belange der Wirtschaft und des Einzelhandels besonders wichtig sind.
So sieht er die Schließung des Belvedere-Parkplatzes kritisch. „Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche wäre die Wepag nicht gegen die Schließung gewesen“, sagt Frank Pohl. „Aber fünf Wochen sind viel zu lange. Der durch Corona schon gebeutelte Einzelhandel leidet noch einmal, da es keine Parkplatzalternativen gibt. Außerdem wurden die Einzelhändler nicht vorab informiert. Viel schlechter hätte man es nicht machen können.“
Erfreulicher sind dagegen die Aktionen „Herbstmarkt“ mit den Schwerpunkten Kunst, Handwerk und Gastronomie am 2./3. September sowie das „Heimatschoppen“ am 8./9. September in der Brühler Innenstadt. Letztere Aktion soll den Brühler Einzelhandel stärken. „Wir wollen eine lebendige Innenstadt präsentieren, die mehr zu bieten hat als der Internethandel. Es ist ein Bekenntnis zu unserer Heimatstadt“, meint Frank Pohl. „In Zusammenarbeit mit der HIERO Brühl App wird es auch ein attraktives Gewinnspiel geben.“
Ich lebe in Brühl seit ....
meiner Geburt im Jahr 1971 im St. Anna-Haus des Marienhospitals.
Am besten gefallen mir an Brühl ....
Seit April proben etwa 70 Sängerinnen und Sänger die Kantate BWV 147 Herz und Mund und Tat und Leben, von J. S. Bach, und das Magnificat seines Sohnes Carl Philipp Emanuel.
Liebe Leser,
die Schulferien in Nordrhein-Westfalen gehen bald zu Ende, aber der Sommer ist es noch lange nicht. So steht der kommende August auch wieder ganz im Zeichen von vielen wunderbaren Veranstaltungen, viele davon unter freiem Himmel. Den Anfang macht das ZOOM Open Air (unser Titelfoto), das am 3. August in seine 37. Saison startet. Passend zum Schulbeginn zeigt ZOOM im Rathaus-Innenhof den deutschen Spielfilm „Das Lehrerzimmer“. Bis zum 19. August folgen weitere acht Filmabende in hoffentlich lauer Sommernacht unter freiem Himmel. ZOOM-Mitgründer Hans-Jörg Blondiau berichtet im persönlichen Gespräch von der langen Erfolgsgeschichte.
Eine andauernde Erfolgsgeschichte sind auch die „Brühl Schlosskonzerte“, die mit dem „Haydn-Festival“ vom 4. bis 13. August auf ihren Höhepunkt zusteuern. Neben Filmen und Konzerten spielt auch der Sport eine große Rolle in Brühl. Am „Tag des Sports“ am 26. August präsentieren sich zahlreiche Brühler Sportvereine mit einem tollen Bühnenprogramm und vielen Mitmach-Sportaktionen auf dem Belvedere-Parkplatz der Brühler Bevölkerung. Veranstalter ist das Team des Stadtsportverbands um Geschäftsführer Stefan Brück und Mitstreiterin Annette Groll.
Die Veranstaltungsreihe „Brühl stands with Ukraine“ macht ebenfalls weiter. Am 18. August gastiert das Ensemble „Slavonics“, dem auch die Brühler Sängerin Regine Rath (unser Fragebogen) angehört, zu einem Benefizkonzert in Brühl. Alle Einnahmen gehen wieder an das Hilfsprojekt „UNBROKEN National Rehabilitation Center“ in der Ukraine. Bereits während der Sommerferien konnten die vielen ehrenamtlichen Helfer mit Unterstüzung des Fördervereins des SC Brühl beim Benefiz-Fußballtestspiel Fortuna Köln gegen den MSV Duisburg viele Spendengelder unter den 630 Besuchern im Brühler Schlossparkstadion sammeln. Die genaue Summe stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
Ansonsten macht die Fertigstellung des Rathausanbaus so langsam Fortschritte. Auf dem Steinweg wurden die Baugerüste bereits entfernt und gaben den Blick frei auf den Neubau. Ob das Gebäude gelungen ist und wie die Brühlerinnen und Brühler ihr Rathaus bewerten, werden wir in einer der nächsten Ausgaben klären.
Kommen Sie gut durch den Sommer.
Viel Spaß mit der Lektüre unserer August-Ausgabe.
Ihr Team
Ihr Team vom Brühler Bilderbogen
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Der Brühler Kunstverein zeigt in der Alten Schlosserei des Marienhospitals, Clemens-August-Straße 24, vom 6. bis 27. August die Ausstellung „Frenzy Höhne – Kommt Zeit, kommt Rat“. Bei der Vernissage am 6. August um 11 Uhr wird die Künstlerin selbst in ihr Werk einführen. Die Finissage mit Künstleringespräch findet am 27. August um 15 Uhr statt.
Zum ersten Mal seit dem ersten Abstieg aus der Bundesliga im Jahr 1998 geht der 1. FC Köln wieder in ein fünftes Bundesliga-Jahr am Stück. Unter Trainer Steffen Baumgart hat die Geißbock-Elf in den letzten beiden Jahren sehr stabil und weitestgehend ohne Abstiegssorgen gespielt. Nun aber fehlen wichtige Spieler wie Kapitän Jonas Hector und Mittelfeldmotor Ellyes Skhiri. Kann die Mannschaft diese Abgänge auffangen? Droht Abstiegskampf oder kann der Effzeh wieder positiv überraschen? Wir haben uns in der Brühler Innenstadt umgehört.
Dr. Werner Waters:
Ich komme ursprünglich aus Mönchengladbach und denke beim Stichwort 1. FC Köln erst einmal automatisch zurück an das legendäre Pokalendspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln im Jahr 1973 zurück. Damals wurde Günther Netzer spät eingewechselt und erzielte ein Traumtor zum 2:1-Sieg der Fohlen. Ich gucke Fußball nur noch ab und zu im Fernsehen und freue mich immer über schöne Tore. Den Kölnern traue ich in der kommenden Saison wieder jede Überraschung zu.
Weiterlesen: Umfrage: Auf welchem Platz landet der 1. FC Köln in der Bundesliga-Saison 2023/24?